LANDSCHAFTEN DER ERDE, Buch, Kamera und Regie Jochen Richter, 1985 bis 2002


Die Reihe LANDSCHAFTEN DER ERDE benützt weder die Stilmittel des Reisefilms noch der geographischen Dokumentation. Für sie entwickelte der Autor die Sendeform des Film-Essays, dessen Wesen es ist, etwas Wissenswertes auf eine ebenso subjektive wie künstlerische Weise auszudrücken.

Gestalterisch bedeutet dies den Mut zur Suche nach einem Weg abseits eingefahrener Dokumentarstile und Erzählweisen, d.h. Mut zum Experiment. Inhaltlich soll hier weniger das Durchkonjugieren der charakteristischen Landschaften, sozusagen ihre enzyklopädische Vollständigkeit gelten, als vielmehr die Beispielhaftigkeit der geologischen Phänomene, die Besonderheiten ihrer kulturellen Ausformung und der ästhetische Reiz ihrer „Stimmungen“. Die Aufmerksamkeit liegt damit mehr auf der Darstellung des "Charakters" einer Landschaft, als auf ihrem geologischen Aufbau, der hier nur insofern bedeutsam ist, als er ihren "Ausdruck" mitbestimmt, so als würde das innere Thema, die Seele einer Landschaft freigelegt. Landschaften, so sieht es die Form des Film-Essays, sind die aufgeschlagenen Bücher unserer Menschheitsgeschichte.

Auf die Inselwelten bezogen, drängen sich z.B. folgende Themen auf: Insel als Paradies, als Gefängnis, als Ort der Rettung oder des Verlorenseins, als Projektionsfläche für politische Visionen oder für ein soziales Experiment (Entwicklungsroman). Es geht also neben den grandiosen Ausblicken auch um überraschende Einsichten.

Diese Reihe beginnt den Versuch, die Magische Qualität einer Landschaft zu ergründen.


Für diese Reihe erhielt Jochen Richter (in Personalunion Autor, Kameramann und Regisseur) den Bayerischen Fernsehpreis 2003.



HUNDERT TAGE SOMMER - LANDSCHAFTEN DER TUNDRA (2002)


Der Film zeigt Bilder aus Alaska, Lappland und Sibirien. Ökologisch gesehen sind die Tundren auf der einen Seite absolut unberührte Naturlandschaft und andererseits das am meisten zerstörte Ökosystem der Welt.


Dieser Film behandelt den Umgang des Menschen mit dieser Landschaft, handelt von der nomadischen Urbevölkerung und von unserer Ausbeutungs-Gesellschaft, die in diese scheinbar unerschöpfliche Vorratskammer eingebrochen ist.


Die Tundren sind ein fragiles Ökosystem: Erwärmt sich die Erde, tauen aus den Permafrostböden Milliarden Tonnen Methan auf, eine Gasmenge, die die Sonne verdunkeln und eine Eiszeit in ewiger Winternacht heraufbeschwören könnte.


Aber auch das Plündern der Bodenschätze reißt die Kühlschranktür weit auf: Wissenschaftler warnen vor den Folgen des Abtauens und des Abräumens.




ERINNERUNGEN AN DEN GARTEN EDEN - GARTENLANDSCHAFTEN (2001)


Dieser Film erzählt von der Sehnsucht der Menschen, sich ein Abbild vom Paradies zu schaffen. Er beschreibt die Realisierung des schönen Traumes vom Garten Eden in der Wirklichkeit.


"Erinnerungen an den Garten Eden" gibt einen Überblick über die Geschichte der Gartenlandschaften.


Von den Renaissance-Gärten Italiens, den Barockgärten Deutschlands, den Landschaftsgärten Englands, über die Kaisergärten Chinas und die Zen-Gärten Japans, bis zu den zeitgenössischen Skulpturen-Gärten beschreibt dieser Film den Gartenbau als einen sich wandelnden Ausdruck des Naturempfindens und der Schönheitsideale im Lauf der Jahrhunderte.




KÜNSTLICHE PARADIESE (2001)


Der Film gibt einen Überblick über die vom Menschen geschaffenen künstlichen Landschaften. Von den hängenden Gärten Babylons zu den Wellenbädern der Neuzeit, von den englischen Palmenhäusern des 19. Jahrhunderts bis zu den Geodesic Domes in der Wüste von Arizona.


Inszenierte Landschaften gewinnen ihren Reiz aus der Verfremdung, aus dem Spiel mit natürlichen und künstlichen Elementen.


Der Versuch, neue Erlebnisräume in urbanen Zentren zu schaffen, bringt neuerdings Szenerien hervor, zu denen sich ein Geschmack, ein kritisches Vokabular noch nicht einmal entwickeln konnte.


So ist dieser Film selbst noch ein Versuch, eine Klassifikation zu finden, einen Stil zu entdecken, eine Richtung aufzuzeigen.




LAND DER HOHEN HIMMEL - STEPPENLANDSCHAFTEN (2001)


Der Film gibt einen Überblick über die Vielfalt der Steppen. Von den Savannen Afrikas über die Steppen Mittelasiens und die Prärien Nordamerikas bis zu den Pampas Argentiniens und Patagoniens werden die letzten großen, weiten, leeren Landschaftsräume beschrieben.


Die Geschichte der Steppenbewohner ist die Geschichte der Menschwerdung, der Völkerwanderungen, der Urbarmachung, aber auch die Geschichte der von der Neuzeit überrannten, an den Rand der Existenz gedrängten, nomadisierenden Hirtenvölker.


Wie in der Wüste, kann in der Steppe nur überleben, wer im Einklang mit der Natur, im Rhythmus mit der steten Bewegung der Herde lebt. Tieraufnahmen aus dem Masai Mara Reservat und ungewöhnliche Landschaftsaufnahmen setzen beeindruckende Akzente.




INSELWELTEN (1998)


Von Alters her hat der Mensch Inseln voller Neugier und Erwartung betreten: Eroberer, Urlauber und Aussteiger träumen von Inseln, sie sind Schauplätze geheimnisvoller Geschichten und Ziel handfester wirtschaftlicher Interessen.


Aus Vulkanen geboren, vom Millionenheer der Korallen erbaut, vom Festland abgebrochen: gleich welchen Ursprungs, Inseln sind Bewahrer urweltlicher Tierformen, Hüter alter Religionen und Fluchtpunkt aussterbender Kulturen.

Königreiche sandten ihre Entdecker, frühe Großmächte ihre Eroberer, Kirchen ihre Missionare, Geographen, Botaniker und Biologen zogen aus, um das Geheimnis der Inseln zu erforschen, alte Handelshäuser und die Baulöwen der modernen Freizeitindustrie sind durch Inseln angelockt worden.


Der Film beschreibt mit Bildern und einem Kommentar des Filmemachers Jochen Richter Schönheit und Zerbrechlichkeit von Inseln und Inselwelten, lässt Sehnsüchte wachsen, Inselwelten im Pazifik, im Indischen Ozean, im Atlantik und im Mittelmeer zu entdecken und weckt das Bewusstsein, dass diese verletzlichen Gebilde unseres Schutzes und Verständnisses bedarf.





DAS LAND UNTER DEM PFLUG (2002)


STADTLANDSCHAFTEN (2002)


AN DEN KÜSTEN DES GOLFSTROMS (2001)


DAS LAND, WO DIE ZITRONEN BLÜH‘N (1998)


LÄNDER DER VIER JAHRESZEITEN (1990)


IM GLANZ DER STRÖME (1988)


REGENWÄLDER (1987)


GLETSCHER (1986)


SAVANNEN (1986)


VULKANE (1985)


WÜSTEN (1985)



>> zur Werkliste von Jochen Richter

WILLKOMMEN          WIR ÜBER UNS         TEAM         PRODUKTIONEN         KONTAKT         IMPRESSUM